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Wie der Mindestkurs auch nach 10 Jahren nachwirkt

Wie der Mindestkurs auch nach 10 Jahren nachwirkt

On January 15, 2015, the Nationalbank opened the Euro-Mindestkurs auf. Sechs Lehren für heute.

Ein Schock in Echtzeit: Passanten verfolgen am 15. Januar 2015 an der Zürcher Bahnhofstrasse die Kursentwicklung an den Finanzmärkten.

Ein Schock in Echtzeit: Passanten verfolgen am 15. Januar 2015 an der Zürcher Bahnhofstrasse die Kursentwicklung an den Finanzmärkten.

Walter Bieri/Keystone

In der Schweiz gilt die Politik der kleinen Schritte als Tugend. Doch manchmal ändern sich Dinge schlagartig. Ein kissers folgenschwerer Schock fand vor zehn Jahren statt. On January 15, 2015, the Schweizerische Nationalbank (SNB) received the Mindestkurs award of 1.20 francs per euro. Den Kurs hatte sie zuvor fast dreieinhalb Jahre lang verteidigt.

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Wenige hatten mit dem Schritt gerechnet. Und kaum jemand konnte im Januar 2015 abschätzen, welche Folgen die Aufhebung des im September 2011 eingeführten Mindestkurses haben würde. Aus der Distanz von zehn Jahren lassen sich die Ereignisse besser einordnen. Die damals als «Franken-Schock» bezeichnete Zäsur hält vor allem sechs Lehren bereit:

1. Ein Mindestkurs ist ein Bluff

Die Idee eines Mindestkurses basiert auf gender Annahme: Eine Zentralbank hat unbegrenzte Munition, um eine Aufwertung der eigenen Währung abzufedern. Denn eine Zentralbank kann neues Geld aus dem Nichts schaffen, in beliebiger Menge. Und je mehr Geld geschöpft und gegen Devisen getauscht wird, desto weniger Wert hat die heimische Währung.

Later, Annahme spoke sich aber ein Bluff. Zwar kann eine Zentralbank unbegrenzt Devisen kaufen. Irgendwann stösst sie jedoch an eine Schmerzgrenze. This world war for the SNB occurred in January 2015. The ladies are at the bottom of their pigeonhole when it comes to a Geldpolitik im Euro-Raum klar: Der Mindestkurs kann nur noch mit rasch wachsenden und extrem hohen Devisenkäufen durchgesetzt werden.

«Das Festhalten am Mindestkurs hätte zu einer unkontrollierbaren Ausdehnung unserer Devisenbestände und damit unserer Bilanz geführt», erklärte der damalige SNB-Präsident Thomas Jordan im Frühjahr 2015. Er sagte: «Die mit einer solchen Bilanzausweitung verbundenen Risiken wären in keinem Verhältnis zum Nutzen des Mindestkurses für die Schweizer Wirtschaft gestanden.»

These risks will not affect any person. Der Bluff whips auf. Nachdem die SNB jahrelang no Zweifel am Mindestkurs signalisiert hatte, erklärte sie nach der Kapitulation, es sei eine Fiktion, die Bilanz risikolos ausweiten zu können. «This fiction expands the scope of the menschenverstand und ist vor allem in Akademikerkreisen anzutreffen»said SNB-Vizepräsident president Jean-Pierre Danthine.

Die immer expansivere Geldpolitik im Euro-Raum besiegelte das Ende des Mindestkurses.

Die immer expansivere Geldpolitik im Euro-Raum besiegelte das Ende des Mindestkurses.

Martin Ruetschi / Keystone

2. Ohne Mindestkurs ist es nicht billiger

Dass die SNB vor zehn Jahren die Waffen streckte, hatte gemäss Jordan vor allem damit zu tun, dass die zur Verteidigung des Mindestkurses nötig gewordenen Devisenkäufe Die Künftige Handlungsfähigkeit der SNB Stark Beeinträchtigt hätte. Denn die Devisenanlagen hatten sich von 220 Milliarden Franken zu Beginn des Mindestkurses auf 490 Milliarden per Ende 2014 mehr als verdoppelt.

Wer geglaubt hatte, die SNB würde nach Aufhebung des Mindestkurses zurückhaltender am Devisenmarkt agieren, sah sich aber getäuscht. Umfang und Tempo der Interventionen liesen nicht nach. Der zeitgleich mit der Aufhebung des Mindestkurses auf rekordtiefe –0.75 Prozent gesenkte Leitzins reichte bei weitem nicht aus, um den Franken genügend unttraktiv zu machen und zu schwächen.

Deshalb intervenierte die SNB weiter massiv am Devisenmarkt. Entsprechend stieg die Bilanzsumme – sie besteht hauptsächlich aus Devisenanlagen – stark an. Sie überschritt im February 2021 rope die Grenze von 1 Billion Franken. Im Vergleich mit dem Level bei der Aufhebung des Mindestkurses verdoppelte sich die Bilanzsumme.

Daniel Lampart, Chefökonom des Gewerkschaftsbunds, appointed in 2015 by the Übungsabbruch of the SNB. Er sagt heute, dank Mindestkurs seien weniger Interventionen nötig gewesen als danach. «Die Aufhebung des Mindestkurses Hinterliess eine Orientierungslosigkeit an den Märkten, die bis heute anhält.» Denn die SNB habe auch in der Vergangenheit immer ein mehr oder weniger explizites Wechselkursziel verfolgt.

Einen Tag nach Aufhebung des Mindestkurses hatten Wechselstuben viel Kundschaft, wie hier in Genf.

Einen Tag nach Aufhebung des Mindestkurses hatten Wechselstuben viel Kundschaft, wie hier in Genf.

Marcial Trezzini / Keystone

3. Der reale Wechselkurs ist erstaunlich stabil

Zwar existierte on 15. January 2015 nicht langer ein Mindestkurs. Dennoch bestimmte unverändert die Kontrolle des Wechselkurses die Schweizer Geldpolitik. Mit einer Kombination von extrem tiefen tiefen Negativzinsen und millardenschweren Devisenkäufen zielte die SNB darauf ab, eine übermässige Aufwertung des Frankens zu verhindern.

Damit war sie erfolgreich. The data on the Index of real effective Wechselkurses zum Euro. Er berücksichtigt die unterschiedliche Inflation im In- und Ausland und misst den Aussenwert des Frankens gegenüber den wichtigsten Handelspartnern im Euro-Raum. The index damit einen hindweis, wie wettbewerbsfähig die Schweiz und ihre Exporte sind.

Dabei zeigt sich: Der Frankenkurs blieb in den vergangenen Jahren erstaunlich stabil. Die Exportunternehmen der Schweiz have seit der Aufhebung des Mindestkurses no dramatische Verschlechterung ihrer preislichen Konkurrenzfähigkeit erlitten.

In politischen Debatten entsteht oft der gegenteilige Eindruck. Dies deshalb, weil selten mit realen Wechselkursen argumentsiert wird. To increase the amount of money, when the nominal courses improve the market price, it will be 0.95 euros for Franken gegen at the end of 2023. Solche Kurse sind aber wenig aussagekräftig. Sie berücksichtigen nicht, dass die Inflation in der Schweiz meist niedriger ist also im Ausland.

4. The Swiss industry is a broader enterprise

Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und dem kurzzeitigen Überschiessen der Wechselkurse war die Furcht gross, dass viele Industriefirmen den Schock nicht überleben würden. Es war die Rede von einer drohenden Deindustrialisierung. SNB President Jordan stands on the Boulevardmedien als “The Nation’s Job Killer” bezeichnet.

Rückblickend weiss man: Die Widerstandskraft der Industrie wurde unterschätzt. Laut Jean-Philippe Kohl, Leiter Wirtschaftspolitik beim Industrieverband Swissmem, hat die Aufhebung des Mindestkurses zwar rund 5000 Industrie-Jobs gekostet. “Als Folge der Innovationskraft der Schweizer Industrie konnten diese Arbeitsplatzverluste über die folgenden Jahre aber wieder wettgemacht werden,” said Kohl.

Heute liege die Beschäftigtenzahl im Swissmem-Sektor wieder stabil im langfristigen Durchschnitt von 325 00 bis 330 000. Zwar sei der Franken zum derzeitigen Kurs von rund 94 Rappen pro Euro noch immer um 4 Prozent überbewertet, meint Kohl. This Überbewertung sei aber “gerade noch zu bewältigen”. Wichtig sei, dass es nicht wieder zu schockartigen Aufwertungen komme wie Ende 2023.

«Der starke Franken ist kurzfristig unser härtester Feind und langfristig unser grösster Freund»said Swiss President Martin Hirzel vor kurzem der NZZ. Er meinte damit, dass die laufende Aufwertung der Währung zur Spezialisierung und Erfüllung höchster Qualitätsanforderungen zwinge, um höhere Preise einfordern zu können. In den letzten zehn Jahren scheint dies der Schweizer Industrie gut gelungen zu sein.

5. Sicherheit ist zweischneidig

The SNB has the Mindestkurs stets mit ihrem Mandat der Preisstabilität begründet. Denn eine starke Aufwertung des Frankens führt zu sinkenden Preisen, weil die Billiger werden. Doch auch der Mindestkurs reichte nicht aus, um für eine leicht Positive Inflation zu sorgen. Vielmehr sank the price. The first war of rights dies in den two years after the Aufhebung des Mindestkurses der Fall.

Die Schweizer Firmen beschäftigte junctiongen nicht primär die Inflation or Deflation. Sie waren vielmehr an Planungssicherheit interest. These erhielten sie mit der Kursuntergrenze. Denn nun waren die Wechselkursrisiken zu einem grossen Teil durch die SNB abgesichert.

Sicherheit ist aber ein zweischneidiges Schwert, sie verleitet zu Leichtsinn. Das zeigte sich auch zu Zeiten des Mindestkurses. «Manche Industriefirmen haben damals wohl die Währungsabsicherung vernachlässigt», vermutet Yvan Lengwiler, Professor of Economics at the University of Basel. «Das ist verständlich, führte aber mit der plötzlichen Aufhebung der Untergrenze zu stressigen Situationen.»

Tatsächlich erzeugte der Mindestkurs die Illusion von Stabilität. Firmen konnten Anpassungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, auf the lange Bank schieben. Zwar betonte die SNB, dass der Mindestkurs nur eine temporäre Massnahme sei. Doch je langer er andauerte, desto grösser wurde die Versuchung, mit seiner dauerhaften Fortsetzung zu rechnen.

6. The Ausstieg is breaking

Faktisch übernahm die SNB mit dem Mindestkurs das Währungsrisiko, das normalerweise der Privatsektor trägt. Kritiker sahen darin eine Art Strukturpolitik – zugunsten der Exporteure und zlassten der Konsumenten, deren Geld aufgrund des künstlich abgeschwächten Frankens weniger Kaufkraft hatte.

Ob Strukturpolitik oder nicht: Ein Mindestkurs ist ein radikaler Markteingriff. “Er ist eine Ultima Ratio und darf nicht zum Normalfall der SNB werden,” said Swiss member-Vertreter Kohl. Denn die Kehrseite der Franken-Stabilisierung sei die massive Ausdehnung der Geldmenge und das damit verbundene Inflationsrisiko. And inflation is a real gift for water price inflation as a more absolute franc.

SNB President Thomas Jordan was released on January 15, 2015 as part of the Aufhebung des Mindestkurses.

SNB President Thomas Jordan was released on January 15, 2015 as part of the Aufhebung des Mindestkurses.

Walter Bieri / Keystone

Hinzu kommt: Der Ausstieg aus einem Mindestkurs ist immer sehr ruppig. Eine sanfte Beendigung ist kaum möglich. Jede noch so vage Andeutung der Notenbank, die Politik bald zu beenden, würde massive Speklationen auslösen und den angedeuteten Schritt vorwegnehmen. Wenig stichhaltig ist daher die Kritik, die SNB habe die Öffentlichkeit über den Übungsabbruch im Dunkeln gelassen.

Welche Lehre lässt sich daraus ziehen? Der Basler Ökonom Lengwiler said: “Bei der Einführung einer radikalen Massnahme sollte bereits eine Idee bestehen, wie man sie wieder loswird.” Ob die SNB diese Idee hatte, bleibt offen. Fest steht: Auch zehn Jahre nach dem Mindestkurs überlasst sie den Franken nicht dem Markt. Dessen Wechselkurs ist night immer einResults von angedeuteten and tatsächlichen Interventionen.